Das soziale Netz und ich
Was mache ich wo? Nachdem die Kollegen Konstantin und Don Dahlmann diese Frage gestellt und beantwortet haben, habe ich ebenfalls mal darüber nachgedacht, welche dieser vielen netten Spielzeuge, denen ich mich ja mal angeschlossen hatte, ich heute überhaupt noch und wenn ja, wie nutze:
Google+ (zur Zeit bin ich dort eingekreist von etwa 2.600 anderen Google-Plussern), Twitter (etwas über 1.500 Follower) und Fatzebuch (680 »Freunde«) werden von mir in der Hauptsache als zusätzlicher Distributionskanal für meine Blogposts genutzt. Darüber hinaus pflege ich auf Fatzebuch eine kleine, aber feine Berliner Agility-Community, weshalb ich mich dort häufiger aufhalte — die anderen beiden besuche ich so gut wie gar nicht. Ab und an finde ich dort trotzdem noch neue Informationen, aber meine Hauptinformationsquelle ist und bleibt der Google Reader (ich bin RSS-Junkie, schließlich habe ich ein Buch darüber geschrieben) und mein Mail-Client.
Alle unsere Photos gehen hoch zu flickr, die Photos, die im Schockwellenreiter erscheinen, werden zusätzlich auch in Picasas Web Album abgelegt. Letzteres ist aber nur — weil mein Account beim Spielzeugprovider überläuft — eine Notlösung, über die ich nicht gerade glücklich bin.
Videos lege ich aus praktischen Gründen (noch) auf YouTube ab. Aber im Rahmen meiner Überlegungen zu statischen Seiten (siehe weiter unten) und dem Aufkommen von HTML5 wird sich dies vermutlich bald ändern.
Xing? Ist so gut wie tot und die anderen Dienste, die noch die Seitenspalte meines Blogs zieren, sind schon lange gestorben. Entweder aus Zeitmangel (Posterous) oder weil sie mich gelangweilt (alle anderen) haben.
Nein, meine digitale Heimat ist und bleibt mein Blog mit einer Zweitwohnung in meinem Wiki.
Und die Zukunft? Ich schwimme — glaube ich — gegen den Strom, aber ich plane eine Zukunft aus statischen HTML-Seiten. Ein Prototyp (m)eines Wikis existiert bereits, für mein Blog suche ich noch ein Tool, das mir Spaß macht. »Redaktionsserver« ist — bis auf Widerruf — die Tropfenschachtel und Produktionsserver — ebenfalls bis auf Widerruf — Amazons S3. Das skaliert wenigstens und ich habe keinen Ärger mit irgendwelchen Sicherheitsupdates für schlicht konfigurierte Server. Und falls ich dann mal widerrufen muß: Da alle Daten noch (mindestens einmal) als HTML-Files, Bilder oder Filme auf meinem Desktop liegen, kann ich sie zu jedem Provider meiner Wahl wieder hochladen — auch auf einen isländischen Server.
Aber die Kommentare … ? Noch scheue ich die Radikalität Winers, der die Kommentare konsquent abschaltete (wer was zu sagen hat, solle das — so Winer — in seinem Blog tun) und denke eher an Dienste wie Disqus oder Fatzebuch, aber ehrlich gesagt sind mir Kommentare auch nicht so wichtig, daß ich sie nachhaltig aufbewahren möchte (im Gegensatz zu meinen eigenen Blog- oder Wiki-Einträgen). Aber entschieden habe ich mich hier noch nicht.
Generell gesagt: Ich bin ein alter Zausel (© Konstantin) und möchte, daß meine Beiträge (Bilder, Filme und Texte) mir gehören und daß sie nicht in den Datensilos der sogenannten Sozialen Netze verschwinden. Daher bin ich für diese — auch wenn ich sie teilweise intensiv nutze, nur oft nicht im Sinne des Erfinders — vermutlich wenig geeignet.
Erstveröffentlichung: Am 24. Februar 2012 im Schockwellenreiter.